Wie ist die Stimmung in der deutschen Industrie? Hierzu hatten wir auf der PioneerOne das Briefing Live mit Gabor Steingart und Siegfried Russwurm, Präsident BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.
Sein Urteil fällt ernüchternd aus. Deutschland verzeichnet wirtschaftlichen Rückgang. Ein Minus von 0,4 % beim preisbereinigten BIP mag gering erscheinen, sei jedoch nicht mehr wegzudiskutieren. Besonders bemerkenswert: Dies sei nicht mehr nur auf konjunkturelle Schwäche während der Pandemie zurückzuführen. Der Rückgang in der Wirtschaftsleistung habe strukturelle Ursachen und sei somit weitaus besorgniserregender.
Russwurm warnt davor, dass Deutschland weltweit Marktanteile verliert. Als langjähriges Vorstandsmitglied bei Siemens kennt er die Zustände in der deutschen Industrie auch aus operativer Sicht bestens. Er benannte auch klar die Gründe für diese Probleme – den Fachkräftemangel, hohe Energiekosten, Bürokratiedruck, langsame Genehmigungsverfahren, aber auch die aktuelle wirtschaftliche Schwäche Chinas, „einem unserer wichtigsten Kunden“. Gleichzeitig zeigt Russwurm die Hebel zur Steigerung der Produktivität auf. Diese sollten politisch Verantwortliche effektiv einsetzen und keine ideologisch gut gemeinten, aber in der Praxis kaum effektiv zu erfüllenden Regulierungen und Pflichten beschließen, die Deutschland im internationalen Wettbewerb eher schwächen.
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