Usbekistan gilt seit dem Start der Reformen unter Präsident Shavkat Mirziyoyev im Jahr 2017 als der „Shooting Star Zentralasiens“. Der tiefgreifende politisch-ökonomische Wandel hat mich von Beginn an fasziniert. Ich wollte die Dynamik nicht nur aus der Ferne beobachten, sondern auch vor Ort erleben – und dabei die touristischen Highlights in Samarkand, Buchara und Chiwa aus nächster Nähe entdecken: Orte, die den Glanz und das Erbe der Großen Seidenstraße bis heute in sich bewahren.
Inzwischen war ich mehrfach im zentralasiatischen Land unterwegs – jedes Mal beeindruckt von großartigen Orten und herzlichen, offenen Menschen. Usbekistan befindet sich tatsächlich inmitten einer tiefgreifenden sozioökonomischen Transformation. Das nationale Selbstverständnis basiert längst nicht mehr allein auf dem reichen kulturellen und religiösen Erbe, sondern zunehmend auf der Rolle als attraktiver Investitionsstandort mit konstant hohen wirtschaftlichen Wachstumsraten und dem Anspruch, die eigene Modernisierung konsequent entlang der neuesten technologischer Entwicklungen zu gestalten.
Für Deutschland ist Usbekistan vor allem aufgrund seines Reichtums an Bodenschätzen wirtschaftlich hochinteressant. Nahezu alle chemischen Elemente des Periodensystems sind hier vertreten. Bei Gold gehört das Land zu den drei größten Exporteuren weltweit. Darüber hinaus verfügt Usbekistan über bedeutende Vorkommen seltener Erden und kritischer Mineralien – eine strategisch wichtige Ressource, gerade mit Blick auf die Herausforderungen der modernen Industrie und der Energiewende.
Angesichts der nahezu 40 Millionen zählenden, vielfach jungen usbekischen Bevölkerung hat Usbekistan auch im Bereich der Arbeitsmigration viel zu bieten. Angesichts des akuten Fachkräftemangels in Deutschland – insbesondere in Pflege-, Dienstleistungs- und technischen Berufen – könnten beide Länder von einem klugen, bedarfsgerechten Management profitieren. Ein entsprechendes bilaterales Arbeitsmigrationsabkommen wurde im September 2024 während der Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz in Samarkand unterzeichnet. Konkrete Projekte, etwa in dualer Ausbildung, werden bereits umgesetzt.
Nicht zuletzt verdient Usbekistan auch unter geostrategischen Gesichtspunkten stärkere Aufmerksamkeit – sowohl aus deutscher als auch aus europäischer Perspektive. Das Land spielt eine zentrale Rolle für die Stabilität in Zentralasien, insbesondere im Hinblick auf seinen Nachbarn Afghanistan. Eine enge Partnerschaft zwischen der EU bzw. Deutschland und Usbekistan könnte hier einen wichtigen Beitrag zur sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Stabilität der gesamten Region leisten.
Auch geopolitisch rückt Usbekistan zunehmend in den Fokus – nicht nur aufgrund der traditionell engen Beziehungen zu Russland oder China, sondern auch als Stabilitätsanker in Zentralasien, insbesondere mit Blick auf das Nachbarland Afghanistan. Eine enge Partnerschaft mit Deutschland und der EU kann hier sicherheitspolitisch wie wirtschaftlich einen wichtigen Beitrag zur Stabilität der gesamten Region leisten.
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